Lutzingen
Der Gemeindeteil Lutzingen liegt 5 km fast nördlich der Stadt Höchstädt am Ostfuß eines nach Süden vorspringenden Ausläufers der Liezheimer Alb, eines Teils der Südlichen Riesalb. Der nach Osten exponierte Hang ist durch Lössablagerung und eiszeitliche Solifluktion deutlich verflacht worden.
Lutzingen ist höchstwahrscheinlich eine alamannische Gründung des 6./7. Jahrhunderts. Erstmals genannt wird der Ort um 1250 als „Luzzingen“ , was so viel bedeutet wie zu den Leuten eines Luzzo.
Die Gemeinde Lutzingen mit den beiden Ortsteilen Lutzingen und Unterliezheim hat eine lange Geschichte. Südlich des heutigen Lutzingen fand man bei Ausgrabungen Reste aus der Jungsteinzeit. Ganz sicher gab es Lutzingen schon 1250. So ist bekannt, dass zu dieser Zeit die Stauferkönige Landbesitz in Lutzingen hatten.
Wappenbeschreibung der Gemeinde Lutzingen
Die Gemeinde Lutzingen hatte nach der Zusammenlegung mit der ehemals selbstständigen Gemeinde Unterliezheim im Jahre 1978 ihr Ortswappen unverändert beibehalten. Später wurde in der neuen Großgemeinde allerdings der Wunsch laut, dass auch Unterliezheim in einem geänderten Hoheitszeichen angemessen vertreten sein sollte. Am 30. November 1987 beschloss deshalb der Gemeinderat Lutzingen die Änderung des bisherigen Gemeindewappens unter Beibehaltung der alten Ortfahne. Es musste ein neuer Wappenvorschlag erstellt werden, dem die Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns laut Gutachten vom 10. Juni 1988 ihre Zustimmung erteilte. Die Verleihung des neuen Wappens erfolgte durch die Regierung von Schwaben.
Die amtliche Wappenbeschreibung lautet: „Gespalten von Gold und Rot, vorne über einem links gewendeten roten Flug eine rote Bügelkrone, hinten ein goldener Löwe, der drei silberne Blumen in der rechten Vorderpranke hält.“ Der Inhalt des Hoheitszeichens ist wie folgt zu begründen: Im Jahre 1976 wurden die Gemeinden Lutzingen und Unterliezheim zur neuen Gemeinde Lutzingen zusammengelegt. Die Gemeinde hat das Wappen der ehemaligen Gemeinde Lutzingen übernommen. Um den Gemeindeteil Unterliezheim heraldisch angemessen zu berücksichtigen, wurde nun das Wappen geändert. Der vordere Teil des Wappens ist dem bisherigen Wappen von Lutzingen entnommen. Der Flug als Kennzeichen des Hl. Erzengels Michael verweist auf die Lutzinger St. Michaelskirche, die Krone erinnert an die alten Beziehungen zum staufischen Königshaus. Darüber hinaus war die Krone Bestandteil des Wappens von Abt Cölestin Königsdorfer, dem letzten Abt des Klosters Hl. Kreuz in Donauwörth. Sein Bruder, der populäre Schriftsteller Martin Königsdorfer, wirkte von 1785 bis 1834 als Pfarrer in Lutzingen. Der rückwärtige Teil des Wappens steht für den Gemeindeteil Unterliezheim. Es stellt das Wappen von Cölestin Mayer dar, der als Propst in Unterliezheim (1732-1735) und schließlich als Reichsabt von St. Ulrich und Afra in Augsburg (1735-1753) wirkte. Cölestin Mayer ließ die ehemalige Kloster- und heutige Pfarrkirche in Unterliezheim erbauen und finanzierte sie aus eigenen Mitteln. 1740 wurde diese kunsthistorisch bedeutsame Kirche eingeweiht.
Die Gemeinde Lutzingen ist außerdem berechtigt, eine eigene Fahne zu führen. Der Gemeinderat beschloss, die bisherige Ortsfahne in den drei Streifen Rot-Gelb-Rot beizubehalten. Ihr soll das Gemeindewappen aufgelegt werden.
Quelle: Kreisheimatbuch Landkreis Dillingen a.d. Donau