Jahres Archiv 2016

Ölbergkapelle (Foto: Gemeinde Finningen)
Ölbergkapelle (Foto: Gemeinde Finningen)
Ölbergkapelle

Zur Zeit der Barockisierung wurde bei der Kirche St. Martin ein Ölberg errichtet. Wahrscheinlich lieferte der Bildhauer Johann Peter Schefferle aus Lauingen 1732 dazu die Figuren. Ein Grabmal aus Kalkstein am Ölberg für Joachim Ernst Tröger, der Oberstleutnant der königlich preußischen Truppen im Anhalt-Dessauischen Regiment war und in der Schlacht bei Höchstädt am 20. März 1703 gefallein ist, erinnert auch an den Spanischen Erbfolgekrieg. Im Jahre 2007 wurde der Ölberg bis auf das Grabmal eingehend renoviert.

Dominikus-Ringeisen-Platz (Foto: Gemeinde Finningen)
Dominikus-Ringeisen-Platz (Foto: Gemeinde Finningen)
Dominikus-Ringeisen-Platz Finningen

Dominikus Ringeisen – Gründer der Ursberger Behinderteneinrichtungen
(1835 – 1904)

Der Platz ist zu Ehren des 1835 in Unterfinningen geborenen großen deutschen Sozialapostels benannt, der in Ursberg die Behinderteneinrichtungen gründete, die mittlerweile als größte im süddeutschen Raum gelten.

Dominikus-Ringeisen-Platz
Ringeisenstraße
89435 Finningen

Waldkapelle (Foto: Gemeinde Finningen)
Waldkapelle (Foto: Gemeinde Finningen)
Waldkapelle Mörslingen

Die in Privatbesitz befindliche Kath. Kapelle Christi Himmelfahrt wurde 1981 nördlich von Mörslingen am Waldrand erbaut. Sie wird im Volksmund wegen ihrer Lage Waldkapelle genannt.

An Christi Himmelfahrt findet alljährlich eine Prozession der Pfarrgemeinden von Finningen, Lutzingen und Mörslingen zur Waldkapelle statt, wo im Anschluss die Hl. Messe gefeiert wird.

In Mörslingen gehen Sie die Härtsfeldstraße Richtung Unterfinningen und biegen nach ca. 100 m rechts ab. Folgen Sie dem Weg ca. 1 km, am Waldrand finden Sie die Waldkapelle.

Lourdesgrotte Finningen (Foto: STUDIO-E. GmbH; Fotograf Florian Imberger)
Lourdesgrotte Finningen (Foto: STUDIO-E. GmbH; Fotograf Florian Imberger)
Lourdesgrotte Finningen

Mitten zwischen den Gemeindeteilen Ober- und Unterfinningen befindet sich die Lourdesgrotte mit einem Kreuzweg. Sie wurde von Pfarrer Philipp Küble von 1894 bis 1898 errichtet. Die Stationen sind gemauert und mit gschnitzten Tafeln versehen. Die ehemalige Holzklause wurde 1967 durch einen Steinbau mit Türmchen ersetzt und mit zwei Glocken ausgestattet. Im Jahre 1997 wurden die Grotte und die Station eingehend renoviert, so dass sie 1998 zum 100-jährigen Jubiläum in neuem Glanz erstrahlte.

Die Lourdesgrotte liegt zwischen den Gemeindeteilen Ober- und Unterfinningen in der Johannesstraße. Bitte folgen Sie der Beschilderung. Die Grotte ist das ganze Jahr über frei zugänglich.

Wasserschloss Kalteneck (Foto: Linder)
Wasserschloss Kalteneck (Foto: Linder)

Wasserschloss Kalteneck, Schwenningen

Aus der Zeit um 1570 ist das Wasserschloss Kalteneck in Schwenningen. Das Schloss steht inmitten eines Quellteiches auf einer künstlichen rechteckigen Insel. Die Fundamente bestehen aus Eichenpfählen, die in den Kiesboden gerammt und ummauert wurden. Das Gebäude ist ein dreigeschossiger, rechteckiger Bau mit Satteldach. Die Geschosse werden durch kräftige Profilgesimse getrennt. Am Ostgiebel hat das Schloss einen sechsgeschossigen Treppenturm dessen obere Stockwerke abgeschrägte Ecken haben und mit einem Pyramidenhelm abgedeckt werden.

Seit 1830 wird im Schloss für das leibliche Wohl mit Speis und Trank gesorgt. So kann man noch heute den noblen herrschaftlichen Flair im Schloss Kalteneck spüren.

Schloss Kalteneck
Kirchstraße 26
89443 Schwenningen
Tel.: 09070 9602840
E-Mail: mail@schlosskalteneck.de

Schloss Höchstädt (Foto: Bernd Müller)
Schloss Höchstädt (Foto: Bernd Müller)

Stadtführung Höchstädt

Lassen Sie sich von echten Höchstädterinnen und Höchstädtern die Stadt zeigen und tauchen Sie in über 900 Jahre Stadtgeschichte ein. Erleben Sie, wie sich die Herrschaft des Hauses Pfalz-Neuburg ausgewirkt hat und welche Rolle Höchstädt im 30jährigen Krieg spielte.

Die reguläre Führung für Jedermann findet an jedem dritten Sonntag (Mai – Oktober) um 13:30 Uhr mit Treffpunkt Schloss statt. Interessiert?

Werfen Sie doch gleich noch einen Blick in unseren Flyer „Historischer Stadtrundgang – Altbekanntes neu entdecken“!: Flyer Stadtrundgang (PDF)


Stadtgeschichte

Höchstädt wurde erstmals im Jahre 1081 im Zusammenhang mit einer Schlacht schriftlich erwähnt. Im damaligen Ringen um den sogenannten Investiturstreit ging es letzten Endes um die Frage der Verfassung des Reiches und ob das Papsttum über dem Kaisertum oder das Kaisertum über dem Papsttum stehen sollte. Im Gegensatz zu den beiden späteren und wesentlich bekannteren Schlachten von 1703 und 1704, kam es im Jahre 1081 zu keiner Entscheidung. Um 1220 wurde Höchstädt durch die Staufer zur Stadt erhoben. Durch den Tod Konradions von Schwaben (letzter Staufer) im Jahre 1268 kommt Höchstädt endgültig zu Bayern. Um 1280 gründeten die Bayern die neue Stadt Höchstädt am Fuß der Burg.

Später wurde ein neues Herzogtum – die Pfalz Neuburg – eingerichtet. Die unter Pfalzgraf Philipp Ludwig entstandenen Bauten prägen noch heute das Stadtbild.

Die „Junge Pfalz“ wie Höchstädt auch genannt wurde, strebte, insbesondere während der Reformationszeit von 1542 bis 1632, einer wirtschaftlichen Blüte entgegen. Diese wurde durch den 30-jährigen Krieg jäh beendet. Im Jahre 1627 raffte die Pest ein Viertel der Bevölkerung dahin und am 15. August 1634 fielen zu allem Übel auch noch die Kroaten ein. Höchstädt, die ehemals größte der umliegenden Donaustädte, verarmte vollständig.

In die Weltgeschichte eingegangen ist der Name der Stadt durch die Ereignisse vom 13. August 1704. Auf der Linie Blindheim – Lutzingen standen sich mehr als 100.000 Mann gegenüber und rangen in einer der blutigsten Schlachten der Geschichte um die Entscheidung im Spanischen Erbfolgekrieg. Die Truppen unter Herzog von Marlborough und Prinz Eugen von Savoyen siegten über die Soldaten unter dem französischen Marschall Tallard und dem bayerischen Kurfürsten Max Emanuel.

1806 wurde das Königreich Bayern ausgerufen. Dies bedeutete gleichzeitig das Ende der Pfalz-Neuburg und für Höchstädt das Ende als alte „Oberamtsstadt“, die mehr als 700 Jahre Verwaltungsmittelpunkt der oberen Donau war. Ein Amt nach dem anderen wurde nach Dillingen verlegt, zuletzt 1933 das Finanzamt (ehemaliges Rentamt) und 1942 das Amtsgericht (ehemaliges Landgericht).

Geigerturm Höchstädt (Foto: VG Höchstädt)
Geigerturm Höchstädt (Foto: VG Höchstädt)

Geigerturm Höchstädt

Der Geigerturm befindet sich an der Nordostecke der ehemaligen Stadtmauer. Um 1529 wurde die Stadtbefestigung fertiggestellt.

Neben dem Diebsturm ist der Geigerturm der letzte erhaltene Turm der einstigen Stadtbefestigung, die insgesamt 14 Türme umfasste. Ihre Anfänge reichen wahrscheinlich bis ins 13./14. Jh. zurück, sie waren noch im 16. Jh. erhalten.

Im Juni 2002 stürzte der Geigerturm teilweise ein. Nach Wiederaufbauarbeiten wurde er im Mai 2005 feierlich wiedereröffnet.

Weitere Relikte der alten Stadtwehr sind erhalten. Neben dem Geigerturm mit Mauerresten findet man Überbleibsel auch in der nordwestlichen Ecke beim Pfarrhausgarten, dort ein fünf bis sechs Meter hoher Teil aus Bruchsteinen; östlich des Pfarrgartens ist Stadtmauer durch eine sechs Meter breite Öffnung durchbrochen, sie endet vor dem Spitalgebäude. Auch in einzelnen Häusern sind Mauerstücke erhalten, beim Schloss ebenso wie hinter dem Haus Oberer Weberberg 28, dort befindet sich der Diebsturm mit Bruchsteinmauerwerk im Untergeschoss und Ziegelmauerwerk im Aufbau.

Der Stadtgraben lässt sich teilweise noch an großen Mulden erkennen.

Das Kulturforum der Stadt Höchstädt bietet heimischen Künstlern neben dem Schloss Höchstädt auch im Geigerturm eine Plattform für Ausstellungen. Werfen Sie doch gleich einen Blick in unseren Veranstaltungskalender.

Geigerturm Höchstädt
Geigergasse 8
89420 Höchstädt a.d.Donau

Kastenhaus Höchstädt
Kastenhaus Höchstädt
Kastenhaus Höchstädt

Der Neubau des Schlosses am Ende des 16. Jh.s machte den Bau eines Kastenhauses zur Aufbewahrung des abgelieferten Getreides notwendig, da das Getreide vorher in der alten Burg (und in anderen Gebäuden) gelagert wurde.

Unter dem Baumeister Gilg Vältin, Graubünden, wurde im Auftrag Herzog Philipp Ludwigs ein am Hang gelegenes Gebäude zwischen dem unteren und oberen Weberberg errichtet. Es hat an der Talseite (N) fünf, an der Bergseite (S) drei Geschosse, ebenso wie vier Keller.

1602 fanden Vertragsschluss und Grundsteinlegung statt, 1614 wurde das Kastenhaus laut einer Inschrift, die sich am Balkenwerk des zweiten Geschosses befindet, fertiggestellt.

Das Kastenhaus kann nur von außen besichtigt werden.

Kastenhaus
Oberer Weberberg 11
89420 Höchstädt a.d.Donau

Vogtei Höchstädt

Die Landvogtei befindet sich am Marktplatz, der Umbau stammt aus dem Jahr 1600. Dort befand sich der Wohnsitz des jeweiligen Vogts.

Am Untergeschoss des Hauses befindet sich eine Relieftafel zum Gedenken an den am 15. August 1634 während des 30jährigen Krieges durch die Kroaten getöteten Landvogt Freiherrn Ott Heinrich von Gravenegg (Gedenktafel mit Inschrift, Doppelkreuz auf Dreiberg, dort zu Füßen das Allianzwappen Gravenegg) mit folgendem Text: “Anno 1634 den 15. August, an unserer lieben Frauen Himmelfahrth, ist der Hoch- und Wohlgeborn Herr Ott Heinrich Freiherr zu Gravenegg, Herr zu Eglingen und Osterhofen, Fürstlich pfalzgräflicher Durchlaucht geheimer Rat, Kammerer und Landvogt zu Höchstädt, an diesem Ort jämerlich durch einen kaiserlichen Soldaten ermordet worden. Gott sei ihm gnedig!“

Während des Kroatenüberfalls fanden in Höchstädt Plünderungen, Misshandlungen („Schwedentrunk“), Verschleppung, Schändungen, Folterungen vor allem der Amtsträger und die Ermordung des Landvogts, des Bürgermeisters Leonhard Schaflitzel und sieben weiterer Bürgern statt.

Vogtei
Marktplatz
89420 Höchstädt a.d.Donau

Spitalkirche Höchstädt (Foto: STUDIO-E. GmbH; Fotograf Florian Imberger)
Spitalkirche Höchstädt (Foto: STUDIO-E. GmbH; Fotograf Florian Imberger)
Höchstädt, Spital und Spitalkirche
Spitalkirche

Die Spitalkirche wurde unter dem Baumeister Leonhard Grieneisen, Burglengenfeld, erbaut in den Jahren 1590 bis 1602.

1594 wurde sie mit Altar, Kanzel und Gestühl ausgestattet. Ihre Glocke (54 cm Durchmesser, 43 cm Höhe)  stammt aus dem Jahr 1672 und wurde vom Glockengießer Michael Sigmund Arnold, Neuburg, versehen mit der Hl. Anna, ursprünglich für St. Salvator gefertigt.

Ende des 17. Jahrhunderts erhielt die Spitalkirche ein Gemälde der 17 Nothelfer. 1747 wurde vom Bildhauer Johann Michael Fischer, Dillingen, ein „Christus im Kerker“ und eine „Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes“ gefertigt. Der Choraltar stammt vom Altarbaumeister Dominikus Bergmüller, Türkheim, und ist aus dem Jahr 1757. Das Altarblatt wurde gemalt von Vitus Felix Rigl, Dillingen, und mit Gold und Silber gefasst vom Maler Johann Geiger, Elchingen. 1764 erhielt die Kirche einen Tabernakel mit Kruzifix und Pyramiden vom Bildhauer Johann Michael Fischer, Dillingen; die Fassarbeiten wurden vom Maler Johann Geiger, nun Höchstädt, ausgeführt. 1775 wurde eine Auferstehungsfigur von einem Bildhauer in Dillingen, gefasst von Johann Geiger, Höchstädt, in die Kirche verbracht.

Bei der 1863 erfolgten Renovierung des Kircheninneren wurde der Rokoko-Choraltar entfernt und ersetzt durch Altäre im byzantinischen Stil, entworfen von Ignaz Eber, Augsburg, Faßarbeiten von Andreas Schreiner, Höchstädt. Die Altarfiguren der Erzapostel Petrus und Paulus im Nazarenerstil stammen vom Bildhauer Johann Riedmüller.

Das ehemalige Altarbild von 1863 ist erhalten und zeigt die Sendung des Hl. Geistes, gefertigt wurde es von Ferdinand Wagner, Augsburg.

1958 wurde die Spitalkirche renoviert.

Spital

Der zweigeschossige Giebelbau mit einer reichgegliederten Fassade und einer Hausmadonna stammt aus dem 17. Jahrhundert, heute befindet sich dort die Buchhandlung Steckeler. Aus dem ehemaligen Spitalverwalterhaus wird 1842 eine Mädchenschule.

Das Höchstädter Spital hat eine 600jährige Geschichte.