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Kosten für Fehlalarme ausgelöst von Smart-Watches müssen von Eigentümern getragen werden

Smartwatches sind längst aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie sind beliebte Begleiter, die nicht nur Fitnessdaten erfassen, sondern im Notfall sogar Leben retten können. Doch die zunehmende Nutzung bringt auch Herausforderungen mit sich: Immer häufiger lösen Smartwatches unbeabsichtigte Notrufe aus, sogenannte Fehlalarm, die erhebliche Kosten und Einsatzbelastungen für Feuerwehr und Rettungsdienste verursachen.

In Bayern verzeichnen die Integrierten Leitstellen einen deutlichen Anstieg an Fehlalarmen. Verantwortlich dafür sind häufig Smartwatches mit automatischer Sturzerkennung. Diese Geräte setzen eigenständig einen Notruf ab, wenn sie beispielsweise beim Sport oder durch Erschütterungen am Handgelenk einen Sturz oder eine plötzliche Bewegung registrieren – auch wenn kein echtes Notfallgeschehen vorliegt.

Was passiert, wenn ein solcher Fehlalarm ausgelöst wird? Reagiert der Nutzer nicht auf die automatische Benachrichtigung, entsendet die Rettungsleitstelle (ILS) entsprechend der GPS-Daten die Feuerwehr oder Rettungsdienste an den vermeintlichen Einsatzort. In dieser Zeit stehen diese Rettungsmittel anderen, möglicherweise von einem echten Notfall betroffenen Personen nicht zur Verfügung. Die Kosten für diese Einsätze müssen nach bayerischem Recht (Art. 28 Abs. 3 Satz 3 Bayerisches Feuerwehrgesetz) daher vom Eigentümer der Smartwatch getragen werden und können schnell einige Hundert Euro betragen.

Um unnötige Kosten und Einsatzbelastungen zu vermeiden, empfehlen wir Eigentümern, die Einstellungen ihrer Smartwatches im Hinblick auf die eCall- und SOS-Funktionen zu überprüfen, die Geräte bei aktivierter Funktion nicht aktiv herumzuwerfen und sofort auf Rückfragen der Leitstelle laut und deutlich zu reagieren. Insbesondere bei Tätigkeiten, bei denen Erschütterungen auftreten können, sollte die Sturzerkennung bei Smartwatches deaktiviert werden. Alternativ kann die Funktion auch dauerhaft deaktiviert werden. Hinweise zur Deaktivierung der SOS-Funktion sowie Tipps für sinnvolle Einstellungen finden Sie auf den Webseiten der jeweiligen Hersteller.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe im Interesse einer guten Notfallversorgung und der Einsatzbelastung unserer ehren- wie hauptamtlichen Einsatzkräfte!

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